Höckes Kapitalismuskritik und völkische Ideologie

H
  • Themenwahl und Relevanz: Die Untersuchung der Kapitalismuskritik innerhalb der rechtsextremen Rhetorik ist ein hochaktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema. Kühn wählt dabei den spezifischen Fokus auf Björn Höcke, eine prominente Figur der AfD, was der Arbeit eine klare Zielrichtung gibt.
  • Theoretischer Rahmen: Die Arbeit nutzt einen soliden theoretischen Rahmen, der sowohl ideologie- als auch framingtheoretische Ansätze integriert. Die Bezugnahme auf Autoren wie Freeden, Gramsci und Schmitt verleiht der Analyse Tiefe und ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Ideologieentwicklung.
  • Methodik: Die methodische Vorgehensweise, insbesondere die Nutzung qualitativer Datenanalyse mit ATLAS.ti, wird klar und nachvollziehbar beschrieben. Dies zeigt eine systematische Herangehensweise und erhöht die wissenschaftliche Transparenz.
  • Literaturverortung: Kühn gelingt es, seine Arbeit in den Kontext bestehender Literatur zu stellen. Er zeigt auf, wie seine Analyse in die breitere Diskussion um rechtspopulistische Wirtschaftspolitik und völkische Ideologien eingebettet ist.
  • Empirische Grundlage: Die Nutzung von Primärquellen, einschließlich Reden und Veröffentlichungen von Höcke, sowie Sekundärliteratur zur völkischen Ideologie, gibt der Arbeit eine solide empirische Basis. Besonders wertvoll ist die Einbeziehung von Texten, die Höcke unter dem Pseudonym “Landolf Ladig” veröffentlicht haben soll.
  • Komplexität der Darstellung: Die Arbeit neigt dazu, in einigen Abschnitten übermäßig komplex und schwer verständlich zu sein. Besonders die theoretischen Ausführungen zu Ideologie und Framing könnten für Leser ohne tiefgehende Vorkenntnisse schwer zugänglich sein.
  • Überbetonung der Theorie: Während der theoretische Rahmen klar ausgearbeitet ist, könnte die praktische Anwendung auf Höckes Kapitalismuskritik stärker hervorgehoben werden. Es fehlt teilweise an einer direkten Verknüpfung zwischen Theorie und empirischer Analyse.
  • Begrenzte kritische Reflexion: Die kritische Reflexion der eigenen Methodik und die Diskussion möglicher methodischer Schwächen kommen zu kurz. Eine ausführlichere Diskussion darüber, welche methodischen Alternativen möglich gewesen wären und welche Limitationen die gewählte Methode hat, wäre wünschenswert.
  • Kontextualisierung innerhalb der AfD: Die Arbeit konzentriert sich stark auf Höcke und seine Aussagen. Eine breitere Kontextualisierung innerhalb der AfD und eine Analyse, wie Höckes Positionen im Vergleich zu anderen Strömungen innerhalb der Partei stehen, könnte die Analyse noch vertiefen.
  1. Einleitung
  1. Verortung der Arbeit in der weiteren Literaturdiskussion
  1. Der Ideologiebegriff und seine Beziehung zum Framingprozess
  1. Methodisches Vorgehen
  1. Die Kapitalismuskritik in der völkischen Ideologie
  1. Die Kapitalismuskritik Björn Höckes
  1. Diskussion der Ergebnisse und Ausblick
  • Ideologische Kohärenz: Höckes Kapitalismuskritik ist tief in der völkischen Ideologie verwurzelt. Seine Kritik an der Globalisierung und dem Neoliberalismus dient dazu, die ethnische Homogenität und nationale Souveränität zu verteidigen.
  • Wirtschaftspolitische Vorschläge: Höcke propagiert eine Mischung aus protektionistischen und sozialstaatlichen Maßnahmen, um die deutsche Volksgemeinschaft zu stärken.
  • Rolle Deutschlands: Höcke sieht Deutschland als Hegemonialmacht in Europa, die ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen durchsetzen muss.
  • Politische Implikationen: Höckes Ideologie könnte die politische Landschaft in Deutschland und Europa weiter polarisieren, insbesondere wenn seine Vorschläge in der Praxis umgesetzt werden.
  • Forschungsbedarf: Kühn betont die Notwendigkeit weiterer Forschung zur völkischen Ideologie und ihrer wirtschaftspolitischen Dimensionen, um die langfristigen Auswirkungen auf die Gesellschaft besser zu verstehen.

About the author

Holger Elias

Studien der Journalistik und Kommunikations-Psychologie. War beruflich als Korrespondent und Redakteur bei Nachrichtenagenturen (reuters, cna usw.), für überregionale Tageszeitungen sowie für Rundfunk und Fernsehen tätig. Lebte und arbeitete knapp acht Jahre als EU-Korrespondent in Brüssel. Als Verleger und Publizist gab er knapp 140 Buchtitel heraus.

Add Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Neueste Beiträge

Archive

Get in touch