Alaska, August 2025 – ein Gipfeltreffen, inszeniert wie ein Hollywood-Western: Trump auf dem roten Teppich, Putin im Blitzlichtgewitter, während eine Armada von Flugzeugen über ihnen kreist. Die Welt schaut zu – und bleibt ratlos zurück. Wir fassen einige mediale Wortmeldungen im satirischen Unterton zusammen:
DER SPIEGEL versucht, optimistisch zu stimmen: »Die Weltordnung hat der Gipfel nicht erschüttert… Viel schlimmer, als sie vorher war, ist sie auch nach Alaska nicht.« Kaum ein Trost im Angesicht der symbolischen Inszenierung, die kaum mehr war als ein Selfie mit einem Kriegsverbrecher.
Le Monde bringt es auf den Punkt: Putin, mit Haftbefehl des IStGH, wurde dennoch auf US-Boden nahezu wie ein Staatsgast empfangen – ein Akt diplomatischer Verblödung, der uns in der Außenministern-Gesamtschau nur sein eigenes Image aufpolierte.
Dagens Nyheter bilanziert nüchtern: Putin bekam alles – Legitimität, Verzicht auf Sanktionen, keine Forderungen nach Waffenruhen. Und siehe da – Europa kann sich offenbar nicht auf Trump verlassen; sobald es ernst wird, macht er einen Rückzieher.
In The Atlantic hallen die Kulissen besonders grässlich nach: »Peinlich« sei es für die USA gewesen, einen gesuchten Kriegsverbrecher zu empfangen. Jedenfalls eine Farce, in der Trump sich wie ein »glücklicher Welpe« zeigte, während Putin auf dem Podium das Alpha-Vieh war – Subsidiärpremier im Oval Office. Und nun: keine Waffenruhe mehr, stattdessen Friedensverhandlungen – was Putin nur Zeit verschafft, weiteres Blut zu vergießen.
Washington Post rät schnörkellos: Druck, Druck – und nochmals Druck. Sonst glaubt Putin, er könne Verhandlungen aussitzen. Das haben wir bereits beim Iran gesehen – die größere Gefahr liegt im Zögern.
Auch die New York Post trumpft auf: Trump möge zwar recht haben, dass das Töten ein Ende haben müsse – aber das erreicht man nur, indem man Putin zwingt. Sanktionen, Waffenlieferungen, Sicherheitsgarantien – ja bitte!
In DER STANDARD hingegen klingt es resigned: Waffenstillstand? Nicht mal angeboten. Putin darf seinen brutalen Krieg ungestraft weiterführen. Das »Beste, was diese Konstellation bringen konnte« – als ob das ein Trost wäre.
Was fehlt? Ukraine, Selenskyj. In Anchorage war er das Phantom im Raum – eine groteske Farce auf Kosten der Betroffenen. Eine Analyse spricht von einer »milden Katastrophe«, in der Putin die Agenda bestimmte, während Trump… tja… applaudierte. Experten nennen das »Komplizenschaft« zweier Kartellbosse.
Von türkischen Kommentatoren wie T24 wird ergänzt: Putin hat Trump – klar. Die US-Regierung hat offenbar keine Russlandkompetenz mehr. Trumps Eitelkeit, seine Verachtung für Selenskyj, seine Illusion profitabler Beziehungen – sie alle taten ihr Übriges.
The Hill wirft Fragen auf – die üblichen Leichen im Konferenzenkeller: Was bedeutet das alles für Sanktionen? Für ein zweites Treffen mit Selenskyj? Für territoriale Zugeständnisse? Nichts als eine Pressekonferenz, die endete, bevor die Journalisten beginnen konnten, Fragen zu stellen.
Independent warnt eine Spur dramatischer: Trump sei unberechenbar, aber niemand wolle der Idiot sein, der ihn ausgetrickst… außer, er ist’s schon – ein Schauspiel, bei dem Europa Selenskyj und sich selbst zwingen muss, ihn zu wecken.
Yomiuri Shimbun aus Japan warnt: Wenn die USA Russlands Tyrannei nicht mehr kritisieren und nur noch Eigeninteressen in den Fokus stellen – dann ist die Weltordnung erledigt. Europa und Japan sollten sich statt dessen stärken und den Druck auf Putin beibehalten.
In Respekt (Prag) klingt es resigniert: Viel Wirbel um nichts – kein Waffenstillstand, nichts Greifbares. Wenn es Inhalte gab, dann waren sie »verdächtig geheim«.
Kristeligt Dagblad aus Kopenhagen: Die Bilder aus Alaska sind eine Demütigung – für Europa, die Ukraine – und ja, auch für Trump, selbst wenn der es nicht merkt. Der Gipfel war ergebnislos, Trumps Traum vom Friedensmakler wird sich wohl nicht mit einem Nobelpreis krönen.
Huanqiu Shibao (Peking) analysiert nüchtern: Europa wankt außen- und energiepolitisch zwischen US und Russland, ohne klare Stimme. Zeit für neue Wege.
Rzeczpospolita (Warschau) vermutet: Trump agierte ohne große Vorbereitung, mit dem Glauben, sein Charme könne Putin bewegen. Das Ergebnis? Eine spektakuläre Niederlage, vor allem für Europa und die Ukraine.
New York Times schließt: Wenige Gipfel waren so spekulativ, und noch weniger endeten mit so wenig Klarheit. Aber eines ist klar: Putin wirkte am zufriedensten.
Eisbär im Salon – die Diplomatie hat verloren
Alaska 2025 war keine Renaissance des Friedens. Es war ein Staatsstreich der Symbolpolitik, bei dem die Substanz verlorenging – als ob eine Tasse Champagne eine Waffe ersetzen könnte.
In diesem grotesken Theater darf man nur noch hoffen: Wenn Trump in einer Talkshow behauptet, es gehe ihm nur um Frieden – dann möge er bitte jemanden finden, der Diplomatie kann. Europa sollte sich nicht ins Uferlose jetlinern lassen, sondern Haltung zeigen: für die Ukraine, für Vernunft, gegen Zynismus – und gegen das nächste rote Teppich-Kapitel.