ArchiveAugust 2025

jungeWelt: Trumps Brandbeschleuniger

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Klein an Zahl, groß an Wirkung: Das »Aryan Freedom Network« nutzt das gegenwärtige politische Klima in den USA zur Normalisierung von Neonazismus. (Der Beitrag erschien auf der Schwerpunkt-Seite der Tageszeitung »junge Welt« am Mittwoch, 28.August 2025.) Texas, Spätsommer, 35 Grad Celsius im Schatten. Der Staub klebt wie Mehlteig an der Haut, aus der Ferne hämmert es aus einem Schießstand dumpf...

Wenn Drohnenboote Schiffbruch erleiden

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Die Bilder, die Reuters zugespielt wurden, wirken wie eine Parodie auf das Hightech-Gerede des Pentagon: Vor der Küste Kaliforniens rammt ein unbemanntes US-Drohnenboot ein anderes, hebt kurz über dessen Deck ab – und platscht dann kläglich zurück ins Meer. Autonome Kriegsführung in Reinform: selbstverschuldetes Chaos, gefilmt aus nächster Nähe. Der Vorfall, bislang nicht öffentlich, ereignete...

jungeWelt: Saubere Produkte, schmutzige Ränder

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San Pedro de Atacama, im Norden Chiles, nahe der Grenze zu Bolivien, 14 Uhr. Die Sonne steht so senkrecht, dass selbst die Kakteen keine Schatten mehr werfen. Staub steht in der Luft wie ein zweiter Himmel. Hinter dem Dorf beginnen Rechtecke in unnatürlichen Farben: türkis, smaragdgrün, milchig-weiß. Lithiumbecken. Eine industrielle Geometrie, die aussieht wie Ordnung – und sich anfühlt wie Durst...

Pretoria zwischen Prinzip und Pragmatismus

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Der Eklat kam mit Ansage: Südafrikas oberster Soldat, General Rudzani Maphwanya, reiste nach Teheran, sprach von »gemeinsamen Zielen« und lobte die Vertiefung militärischer Zusammenarbeit – und löste daheim einen Sturm aus. Die Präsidentschaft nannte den Trip »unglücklich«, die liberalkonservative DA verlangte ein sofortiges Kriegsgericht, zivilgesellschaftliche Gruppen die Absetzung, während die...

Alaska, die Groteske im Eisbärendschungel

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Alaska, August 2025 – ein Gipfeltreffen, inszeniert wie ein Hollywood-Western: Trump auf dem roten Teppich, Putin im Blitzlichtgewitter, während eine Armada von Flugzeugen über ihnen kreist. Die Welt schaut zu – und bleibt ratlos zurück. Wir fassen einige mediale Wortmeldungen im satirischen Unterton zusammen: DER SPIEGEL versucht, optimistisch zu stimmen: »Die Weltordnung hat der Gipfel nicht...

Poker in Alaska – und Europa schaut zu

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Es war der Gipfel, den alle erwarteten und keiner wirklich verstand: Donald Trump und Wladimir Putin trafen sich in Alaska – eine Bühne, groß inszeniert, aber offiziell ohne greifbare Ergebnisse. Doch gerade die Leerstelle sorgt für Unruhe. In der aktuellen Folge seines Podcasts »Störfrequenz« sprach Holger Elias mit Miles Rowan vom internationalen Journalistenkollektiv Unfold News Research (UNR)...

Alaska‑Show ohne Waffenruhe

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Der Rote Teppich war in Anchorage ausgerollt, der Handschlag überdeutlich inszeniert, die Kameras suchten verzweifelt nach einem Stichwort, mit dem dieser Abend als diplomatischer Triumph für den Frieden verkauft werden könnte. Und doch: Das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin endete ohne jede greifbare Vereinbarung zum Ukrainekrieg. Trump selbst setzt heute zur Volte an: Weg mit...

Abgeschmiert: Grüner Treibstoff, leere Tanks

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Es klang nach der Lösung für ein Dilemma, das die Luftfahrt seit Jahrzehnten verfolgt: fliegen, ohne das Klima zu ruinieren. Vor einigen Jahren setzten große Airlines auf einen Hoffnungsträger mit sperrigem Namen – Sustainable Aviation Fuel, kurz SAF, ein Flugkraftstoff, der aus Pflanzenölen, Abfallfetten oder sogar aus Hausmüll hergestellt werden kann. Versprochen wurde: Bis zu 80 Prozent...

Chile: Der neue Rohstoffkrieg

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Man könnte meinen, das Meer sei hier vertrocknet. Unter einer Sonne, die ohne Gnade brennt, breiten sich in der Atacama-Wüste geometrische Flächen aus, türkisblau, smaragdgrün, milchig-weiß. Es sind keine Oasen, sondern die Becken der Lithiumförderung – und der Grund, warum der Fluss, der einst das Dorf San Pedro speiste, nur noch ein kümmerlicher Rinnsal ist. María Jesús, Gemeinderätin, füllt...

»Ossietzky«: Die Rhetorik der Vertreibung

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Es war nicht das Bild eines sinkenden Boots im Mittelmeer, das den deutschen Diskurs über Migration 2024/25 prägte. Es war das Echo eines einzelnen Satzes, gesprochen in der kühlen Klarheit einer Talkshow-Kulisse, sachlich vorgetragen, präzise gesetzte Silben: »Wir werden konsequent abschieben.« Friedrich Merz sagte das nicht zum ersten Mal, aber diesmal klang es wie eine Vollmacht. Für eine...

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