ArchiveJuni 2025

Schattenjagd – Der Uran-Deal, der keiner war (+cast)

S

In der Nacht zum 22. Juni 25 starteten amerikanische Tarnkappenbomber einen koordinierten Angriff auf Irans geheime Nuklearanlagen. Die Welt hielt den Atem an. Doch was blieb, war Staub. Und Zweifel. Kein Uran, keine Beweise, kein Funke der Beruhigung. Statt Klarheit beginnt nun ein geopolitisches Versteckspiel: Wo ist das Uran – wenn es überhaupt jemals da war? Wer profitiert vom Angriff ohne...

Künstlichkeit, Krieg und Kritik

K

Teil 1: Wie eine Hochschule in Köln zum politischen Störfall wurde: Eine Zivilklausel als Widerstandsgeste in Zeiten der sicherheitspolitischen Gleichschaltung Es war eine stille Tat mit lauter Wirkung: Am 19. Dezember 2024 beschloss der Senat der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), in ihre Grundordnung eine Zivilklausel aufzunehmen. Ein Satz, ein Absatz, ein Prinzip: »Die Kunsthochschule für...

Der Ausschluss – Eine Demokratie simuliert sich selbst

D

Kaum hatte sich Friedrich Merz beim NATO-Gipfel in Brüssel in die Front der bedingungslos Atlantischen eingefädelt – mit einer Loyalitätsrhetorik, die selbst den notorischen Bücklingen früherer Kanzler Konkurrenz machte –, da wurde im Bundestag zur innenpolitischen Disziplinierung geblasen. Während in Brüssel das Bild einer militärisch einheitlich orchestrierten Außenpolitik gezeichnet wurde, in...

Fünf Prozent für Daddy

F

Mark Rutte gibt auf dem NATO-Gipfel den Verteidigungsfürsten im Windschatten von Donald Trump. Seine Reden offenbaren eine Rhetorik der Anpassung, durchsetzt von Euphemismen, devoten Loyalitätsformeln und einem neuen Ton militärischer Selbstverständlichkeit. Eine Analyse des verbalen Schulterschlusses mit Washington – im Namen der Abschreckung. »Daddy«, sagte Rutte. Und meinte Trump. Auf der...

Die Stille nach der Bombe

D

Eine Analyse zum amerikanischen Angriff auf Irans Atomanlagen und die Reaktion der Medien von Holger Elias. In der Nacht des 22. Juni 2025 löschten sieben B-2-Tarnkappenbomber das aus, was nach westlicher Lesart als Bedrohung für die Welt galt: Irans Nuklearanlagen in Fordow, Natanz und Isfahan. Das Ziel war »Abschreckung«. Die Mittel: zwei Dutzend 13,6 Tonnen schwere bunkerbrechende Bomben...

Von der Selbsthilfe zur Selbstbedienung?

V

Einst als Bollwerke bürgernaher Finanzkultur gefeiert, schmücken sich Volks- und Raiffeisenbanken noch heute mit dem Etikett genossenschaftlicher Gemeinwohlorientierung. Ihre Wurzeln liegen in der Idee der Hilfe zur Selbsthilfe, getragen von Verantwortung, Partizipation und demokratischer Kontrolle. Doch wie tief sitzt dieses Erbe noch im Gebaren heutiger Institute, wenn sie unter dem Mantel...

Merz: Ein Kanzler im Kriegston

M

Am 17. Juni 2025 spricht Bundeskanzler Friedrich Merz im ZDF über die Eskalation im Nahen Osten – und benutzt dabei einen Ausdruck, der aufhorchen lässt: Israel mache die »Drecksarbeit« (…) »für uns alle«. In diesem Artikel unterziehe ich die Aussagen des Kanzlers einer Analyse. Es geht nicht nur um Worte, sondern um das Denken dahinter: um sicherheitspolitische Dogmen, moralische Rahmungen...

Dossier: Reichsbürger – nicht nur Spinner

D

1. Die Szene in Zahlen – Eskalation in Zeitlupe “Das Personenpotenzial im Phänomenbereich „Reichsbürger und Selbstverwalter“ lag im Jahr 2023 bei rund 23.000 Personen. Davon gelten etwa 2.000 als gewaltorientiert.” Eine Szene, die sich seit Jahren konsolidiert: Obgleich die Zahl gewaltorientierter Personen im Vergleich zur Gesamtmenge gering erscheint, zeigt die Dynamik eine...

Radikale Kontinuitäten

R

Die Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2024 wurde medial als “Weckruf” inszeniert – als warnendes Dokument, das mit seinen Zahlen die Republik erschüttern soll. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sich der rund 400 Seiten starke Bericht nicht nur als Inventar politisch motivierter Straftaten, sondern als Spiegel gesellschaftlicher Verwerfungen – und mehr noch: als...

Die Spirale der Dämonisierung

D

Über Sicherheit, Sprache und strukturelle Machtmechanismen in der deutschen Medienlandschaft. Im Juni des Jahres 2025, mitten im Brodeln einer polykrisenhaften Republik, präsentiert das Bundesamt für Verfassungsschutz seinen alljährlichen Bericht. Was früher ein Verwaltungsakt war, ist heute ein dramaturgisch inszenierter Höhepunkt im politischen Kalender – begleitet von Talkshows, Schlagzeilen...

Recht als Waffe – oder als Schutzschild?

R

Über Recht als Disziplinierungsinstrument, die Dialektik von Öffentlichkeit und Macht – und den stillen Rückzug der Demokratie in Zeiten ökonomischer Hegemonie Von Holger Elias Es war einmal ein Versprechen, das der Demokratie innewohnte: Dass jeder das Recht habe, das Wort zu ergreifen. Dass Kritik nicht unter Verdacht steht, sondern zur Pflicht mündiger Bürger zählt. Dass Öffentlichkeit ein...

Die Banalisierung des Gehorsams

D

„Ein Mensch, der sich beugt, richtet selten etwas auf.“– Kurt Tucholsky Ein Mann mit Brille, grauem Anzug und einem Hang zur Pünktlichkeit sitzt in einem Glaskasten. Die Weltöffentlichkeit nennt ihn einen Massenmörder. Er selbst nennt sich: pflichtbewusst. Was Hannah Arendt 1961 im Prozess gegen Adolf Eichmann beobachtete, war keine Bestie. Es war ein Beamter. Er sprach wie ein Formular, handelte...

Die Pose der Ordnung und das Verschwinden der Debatte

D

Im Deutschen Bundestag wird gestritten, gelegentlich geschrien, mitunter geschnauft – und ab und an auch gedacht. Es ist der Ort, an dem Politik ihre ritualisierte Form erhält, das Theater der Demokratie, in dem nicht nur Entscheidungen gefällt, sondern auch Bedeutungen produziert werden. Am 5. Juni 2025 jedoch wurde nicht über Gaza gestritten, sondern über einen Pullover. Cansin Köktürk, neu...

Neueste Beiträge

Archive

Get in touch